Volumen Trading

Volumen Trading lernen - der komplette Guide

Alles, was du über Volumentrading wissen musst

Volumen Trading lernen Titelbild

Das Börsenhandelsvolumen oder im Trading auch kurz Volumen genannt - jene unsichtbare Kraft, die hinter jeder Kursbewegung bei Aktien & Co. steht und oft unterschätzt wird. Als ein grundlegendes Element des Handels wird das Volumen von erfolgreichen Tradern und Marktteilnehmern stets beachtet. In diesem Artikel tauchen wir tief in die Welt des Volumentradings ein, entschlüsseln seine Bedeutung für diesen Stil des Tradings und zeigen, wie es zum Vorteil eines jeden Traders, egal ob Anfänger oder Profi, genutzt werden kann.

Das Handelsvolumen ist eines der wichtigsten Trading Indikatoren überhaupt und jeder sollte es kennen - egal ob man die Strategie des Volumen Tradings verfolgt oder nicht. Egal ob Daytrading oder Swingtrading; für jeden sind Volumendaten, Volumenindikatoren (bspw. OBV) etc. von Vorteil. Das Handelsvolumen und entsprechende Volumenindikatoren (wie das OBV) sind zudem bei Aktien, Kryptowährungen und anderen Märkten gleichermaßen anwendbar.

Woher kommt das meiste gehandelte Volumen an der Börse?

Inhaltsverzeichnis

Am Anfang ist es essentiell zu verstehen, wo das Handelsvolumen eigentlich herkommt. Das Volumen an der Börse bezeichnet die Anzahl der gehandelten Aktien oder Kontrakte in einer bestimmten Zeitperiode. Dabei gibt es vor allem zwei Hauptakteure, die für die “Ausbildung” von Volumen verantwortlich sind.

Marktteilnehmer und ihre Rollen:

Große institutionelle Anleger, wie Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften und Investmentfonds – tragen maßgeblich zum Handelsvolumen bei. Diese “Big Player” haben aufgrund ihrer schieren Größe, also ihres Volumens bzw. ihrer verfügbaren Liquidität, die Fähigkeit, mit ihren Trades den Markt erheblich zu bewegen. Häufig führen Transaktionen dieser großen Fische auf den niedrigen Zeiteinheiten zur Ausbildung von starken Volumenclustern bei einem Wertpapier. In der Regel sind diese Marktteilnehmer im Handel von Futures (Futures sind Termin Kontrakte) aktiv.

High-Frequency Trading Systeme (HFT): Mit dem Aufstieg der Software und Technologie sind computerbasierte Handelssysteme, die blitzschnelle Trades über Plattformen wie MetaTrader ausführen, zu einem integralen Bestandteil des Marktes geworden. Die Datenfeeds werden in Bruchteilen von Sekunden aktualisiert, die Algorithmen können sofort Entscheidungen treffen, Wertpapiere (egal ob Aktien, Futures, Kontrakte, …) handeln und so das Volumen erheblich beeinflussen. Anders als große institutionelle Anleger “brauchen” diese Systeme viel weniger Liquidität um in einer Periode dasselbe Volumen zu bewegen – einfach aufgrund der sehr hohen Marktaktivität.

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Wie funktioniert das Volumenhistogramm?

Das Volumenhistogramm ist ein Indikator und bietet die Möglichkeit das Handelsvolumen über einen bestimmten Zeitraum grafisch darzustellen. Es erscheint in der Regel am unteren Rand eines Preisdiagramms und zeigt vertikale Balken, die das Volumen für eine bestimmte Periode darstellen, sei es ein Tag, eine Stunde oder sogar Minuten. Im Unterschied zu Oszillatoren oder auch Volumenindikatoren (wie dem OBV) sind diese Balken aber im Chart des Wertpapiers selbst enthalten und nicht darunter als einzelne Linie sichtbar. Grundsätzlich ist das Histogramm recht intuitiv und es ist auch für Anfänger möglich es direkt zu verstehen.

So liest du das Volumenhistogramm richtig

Ein hoher Balken auf dem Indikator namens Volumenhistogramm zeigt ein hohes Handelsvolumen für diese bestimmte Zeitperiode an, während ein niedriger Balken ein geringeres Volumen anzeigt. Die Farbe des Balkens kann auch anzeigen, ob der Preis in diesem Zeitraum gestiegen (normalerweise grün) oder gefallen (normalerweise rot) ist. Auf diese simple Weise ist es möglich direkt zwei Informationen, Richtung vom Kurs und Volumen, in einer grafischen Darstellung zu zeigen.

Anwendung des Volumenhistogramms

Eigenschaften des Histogramms

Fazit zum Volumenhistogramm

Das Volumenhistogramm ist ein unverzichtbares Werkzeug für jeden Händler, unabhängig von der Strategie die dieser verfolgt. Es bietet eine klare und verständliche Sicht auf das Marktgeschehen jenseits der reinen Preisbewegungen. Vor allem wenn es um die Bestätigung von Trends (Aufwärts- oder Abwärtstrends) geht, ist das Handelsvolumen ein nahezu unverzichtbares Instrument.

Das Volumenhistogramm beim Volumen Trading
Das Volumehistogramm ist auf der horizontalen Zeitachse zu sehen

Wie funktioniert das Volumenprofil?

Das Volumenprofil, oft auch als “Marktprofil” oder kurz “Profil” bezeichnet, ist ein erweitertes Analysewerkzeug, das die Marktaktivität im Verhältnis zum Preis in Form eines Profils darstellt. Im Gegensatz zum Volumenhistogramm, das die Aktivität über einen bestimmten Zeitraum darstellt, zeigt das Volumenprofil, wo (zu welchem Preis bzw. Kurs) die meiste Aktivität stattgefunden hat. Dies ermöglicht den Händlern ein besseres Verständnis der Preisniveaus, die vom Markt als fair angesehen werden. Es ist für Marktteilnehmer in der Analyse also möglich zu erkennen, welchen Kursen bzw. Bereichen man eine besonders hohe Aufmerksamkeit schenken sollte. Das Profil ist an der vertikalen Achse sichtbar und von der Interpretation her ebenfalls recht intuitiv. Man hat die Möglichkeit einzustellen, wie weit das Profil in den Kursverlauf “hineinragen” soll.

Grundlagen des Volumenprofils

Eigenschaften des Volumenprofils

Fazit zum Volumenprofil

Das Volumenprofil ist ein mächtiges Werkzeug, das es Händlern ermöglicht, den Markt aus einer neuen Perspektive zu betrachten – der, des Volumens. Durch das Verständnis, wo die meisten Transaktionen stattfinden, ist man in der Lage, besser zu verstehen, welche Preisniveaus vom Markt als relevant angesehen werden und wo sich mögliche Kauf- oder Verkaufsgelegenheiten befinden könnten. Für diverse Trading Strategien kann das Profil in der Analyse somit von Vorteil sein.

Das Volumenprofil mit Beispielen

Wann sollte ich welches Tool verwenden?

Relevanz des Volumens bei der technischen Analyse

Volumen bietet eine zusätzliche Ebene der Marktanalyse, die über den reinen Preis und dessen Struktur im Chart (Trendbewegungen und Korrekturen) hinausgeht und im Trading von Aktien und sonstigen Märkten sehr hilfreich ist. Ein Preisanstieg eines Markts ist zum Beispiel aussagekräftiger, wenn er von einem hohen Volumen begleitet wird. Das Volumen kann somit als Bestätigung oder als Warnsignal für bestimmte Preisbewegungen dienen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Impulse von hohen Volumina und Korrekturen von niedrigen Volumina begleitet werden sollten. Ist das der Fall, liegt im Chart von dem betrachteten Markt oder der Aktie ein starker Trend vor. Trifft dies auf das Bild des Handelsvolumens jedoch nicht zu, wird ein baldiger Trendwechsel immer wahrscheinlicher.

Im Trading sollte man entsprechend vorsichtig werden und zum Beispiel mit weiteren Trades in Richtung des Trends (Aufwärts- oder Abwärtstrends) vorsichtiger werden oder eventuell sogar Gewinne bei offenen Positionen mitnehmen. Nichtsdestotrotz gilt weiterhin der Grundsatz: Ein Trend in einem Markt hat, solange er aktiv ist, eine höhere Wahrscheinlichkeit zur Fortsetzung als zum Trendwechsel.

Vor- und Nachteile des Volumentradings

Vorteile vom Volumen Trading

Nachteile vom Volumen Trading

Welche Volumentradingstrategien gibt es?

Breakout-Strategien mit Volumenbestätigung

Bei diesem Trading Stil wird auf Preis-Ausbrüche aus einer Konsolidierungszone geachtet, wobei ein begleitendes hohes Volumen den Ausbruch bestätigt. Diese Trading Strategie ist gerade bei vielen Formationstradern sehr beliebt.

Viele Trader handeln am Anfang genau eine solche Strategie; meist zunächst auf einem Demokonto und später dann bei einem richtigen Broker. Das Demokonto hat dabei den Vorteil, dass man Erfahrungen sammeln kann ohne Geld zu verlieren. Schafft man es auf dem Demokonto konstant profitabel zu handeln, sollte man über den nächsten Schritt nachdenken und ein richtiges Konto eröffnen. Unsere favorisierten Anbieter für verschiedene Handelsstile (Daytrading, Swingtrading, …) haben wir hier bereits vorgestellt: Die besten Broker.

Beispiel für eine Volumen Trading Strategie
Bestätigung des Volumen

Volumen und Divergenz

Wenn der Preis neue Hochs/Tiefs ausbilden kann, das Volumen dies jedoch nicht bestätigt, kann dies auf eine bevorstehende Trendumkehr hindeuten. Man nennt das im Trading auch eine Divergenz, die der Markt zeigt. Hier kann ein Händler auf eine Top- oder Bodenformation spekulieren und sich, je nach Trading Stil, dementsprechend positionieren.

Volumenzonen

Hierbei werden Volumenbereiche wie der VPOC oder HVNs gekauft (als Support) oder verkauft (als Widerstand). Dabei können die Volumenprofile auch als Unterstützer oder Bestätigung von klassischen technischen Werkzeugen der Chartanalyse dienen wie Trendlinien, Fibonacci Retracements oder Support & Resistance. 

Risikomanagement beim Volumentrading

Beim Handel an der Börse (Trading), sei es mit Aktien, CFDs oder anderen Finanzinstrumenten, ist das Risikomanagement ein kritischer Faktor, der oft den Unterschied zwischen einem erfolgreichen und einem erfolglosen Trader ausmacht. Volumenanalyse und Charttechnik sind zweifellos wichtige Elemente des Handels, aber ohne ein solides Risikomanagement können diese Techniken nicht ihre volle Wirkung entfalten.

Bevor man mit dem Trading beginnt, sollte man bei einem Broker seiner Wahl ein Demokonto eröffnen. So können Handelsstrategien getestet werden, ohne echtes Geld zu riskieren. Beim Betrachten des Charts ist es wichtig, nicht nur auf die Candlestick- und Kursbewegung zu achten, sondern auch auf den Orderflow, das Orderbuch und das Marktprofil. Das Verständnis dieser Datenströme und die Volumenanalyse helfen, Angebot und Nachfrage besser zu interpretieren.

Die Verwendung von Tools wie VPOC (Volume Point of Control) und das Verständnis des Profils jeder einzelnen Kerze können zusätzliche Einblicke in das Verhalten von Käufern und Verkäufern geben. Divergenzen zwischen Preis und Volumen können oft frühe Hinweise auf eine mögliche Trendumkehr geben, während das Marktprofil den Bereich zeigt, in dem die meiste Handelsaktivität stattfindet.

Aber auch mit all diesen Informationen sollten Trader immer ihr Risiko managen. Ein grundlegender Aspekt dabei ist, niemals Geld zu handeln, das man sich nicht leisten kann zu verlieren. Egal wie überzeugend eine Bewegung oder ein Setup auf dem Chart aussieht, es besteht immer das Risiko, dass sich der Markt gegen einen bewegt. Neben den technischen Faktoren sollte man auch die Erfahrungen anderer Trader berücksichtigen. Es kann hilfreich sein, nach Community-Feedback und Erfahrungen mit bestimmten Handelsstrategien oder Brokern zu fragen, bevor man sich entscheidet, echtes Geld zu investieren. 

Abschließend ist es wichtig zu betonen, dass das Volumen und die damit verbundenen Analysetools zwar wichtige Informationen liefern können, die richtige Handelsstrategie und ein striktes Risikomanagement jedoch der Schlüssel zum langfristigen Erfolg im Börsenhandel sind.

Volumenindikatoren

Zwar geht es in diesem Artikel generell um das reine Handelsvolumen, aber hier und da haben wir bereits kurz auf Indikatoren wie das OBV verwiesen. Indikatoren werden bspw. in Form eines Oszillators unter dem Kursverlauf einer Aktie, eines Futures etc. angezeigt. Sie können aber auch direkt im Kurs selbst eingebunden sein, wie man es von gleitenden Durchschnitten kennt. Zwei bekannte Indikatoren, die man kennen sollte, sind:

  • OBV (On-Balance-Volume): Dieser Indikator wird zwar unter dem Kursverlauf angezeigt, aber ist kein Oszillator, sondern “steigt nur”. Bei der Berechnung wird das gehandelte Volumen stetig addiert. Auf diese Weise kann man auch hier Divergenzen erkennen, bspw. wenn der Preis steigt, aber der Indikator kaum noch.
  • VWAP: VWAP steht für Volume-Weighted Average Price und ist nichts anderes als ein gleitender Durchschnitt, der volumengewichtet berechnet wird. Je mehr Stücke (also Futures, Aktien, …) also in einer Periode gehandelt werden, desto höher ist der Einfluss des Preises von dieser Periode auf den VWAP.

Fazit

Das Volumen und dazugehörige Volumenindikatoren (bspw. OBV oder VWAP) sind zweifellos mächtige Werkzeuge in der Toolbox eines Traders und gehören zur grundlegenden Ausbildung einfach dazu. Das Volumen bietet Einblicke in die Marktstimmung bei einem Wertpapier und kann als Bestätigungsindikator für Preisbewegungen dienen – oder eben auch zur Warnung bei auftretenden Divergenzen. Doch wie bei jedem Werkzeug hängt sein Nutzen von der Erfahrung des Anwenders ab. Eine durchdachte, auf Backtests basierende Herangehensweise kann Handelsentscheidungen im Trading erheblich verbessern und helfen, die Marktstimmung richtig zu interpretieren.

Ein umfassendes Verständnis von Preis und Volumen erhöht die Chancen eines jeden Traders, erfolgreich am Markt zu agieren und die Ausbildung von einem Anfänger bis zu einem Profi Trader zu durchlaufen. Dabei hat man die Wahl das Volumen entweder “nur” als nützliches Tool zu verwenden oder richtig in den Mittelpunkt zu stellen, was bspw. beim Orderflow Trading gemacht wird. Das Orderflow Trading haben wir in diesem Blog nicht näher beleuchtet, aber hier werfen Trader mit Datenfeeds einen Blick in das aktuelle Orderbuch und entscheiden basierend darauf über ihre Handlungen. Dieses Orderflow Trading unterscheidet sich aber noch einmal vom “normalen” Volumentrading.

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Nicolas Naylies

Educator der Chartsekte
Aktien Swingtrading & Forex Daytrading

Der Inhalt, verfasst vom Autor, ist nicht als Anlageberatung, Anlageempfehlung oder als Angebot oder Aufforderung für irgendeine Art von Finanztransaktionen zu verstehen. Es sollte auch nicht als Werbung für die “Chartsekte” oder ähnliche Organisationen interpretiert werden. Bitte seien Sie sich bewusst, dass solche Artikel vom Autor oder der “Chartsekte” keine zuverlässigen Vorhersagen für aktuelle oder zukünftige Marktentwicklungen liefern können, da sich die Bedingungen jederzeit ändern können. Vor jeglichen Investitionsentscheidungen wird dringend geraten, einen unabhängigen Finanzberater zu konsultieren, um die damit verbundenen Risiken sachgerecht zu verstehen und einschätzen zu können.

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