Inhaltsverzeichnis Cup and Handle pattern
Cup and Handle pattern
Aufbau der Cup and Handle Formation
Das Cup and Handle Pattern ist eine klassische bullische Chartformation, die häufig in Aufwärtstrends/ Aufwärtsbewegungen auftritt und auf eine mögliche Fortsetzung des Trends, oder in selteneren Fällen eine Trendumkehr, hindeutet. Die Tassenformation besteht aus zwei klar voneinander unterscheidbaren Teilen:
Cup (Tasse)
Der Cup bildet den ersten und markantesten Teil der Formation im Kurs und erinnert visuell an eine Tasse bzw. leicht abgerundete Untertasse. Das Muster entsteht typischerweise nach einer Phase des Anstiegs der Kurse. Auf diesen Anstieg im Preis folgt eine moderate, abgerundete und gleichmäßige Korrektur, welche anschließend von einer ebenso moderaten und symmetrischen Kurserholung begleitet wird. Der Verlauf des Cups im Rahmen der Tassenformation sollte idealerweise U-förmig sein, da ein zu steiler oder V-förmiger Verlauf die Aussagekraft des Musters erheblich verringern könnte. Der gesamte Cup bildet somit eine breite Basis, in der Anleger neue Positionen akkumulieren.
Handle (Henkel)
Der Henkel der Tasse folgt unmittelbar auf den Abschluss des Cup-Musters und stellt eine kurze und weniger tiefe Konsolidierung im Chart dar. Diese Phase dient dem Markt als notwendige Verschnaufpause im Preis vor einem neuen Aufwärtsbewegung bzw. einer Fortsetzung des Aufwärtstrends. Idealerweise sollte die Korrektur vom Kurs im Handle deutlich geringer ausfallen als die Tiefe des Cups, da dies auf eine nachhaltige Marktstärke hindeutet. Der Henkel wird oft durch niedriges Handelsvolumen (bspw. angezeigt durch einen Volumen-Indikator) begleitet, was eine Bestätigung für eine gesunde Konsolidierung ist und das Potenzial eines bevorstehenden Ausbruchs nach dem Einstiegspunkt erhöht. Die Struktur des Henkels ähnelt vom Aufbau her dem Chartmuster der Bullenflagge, weswegen dieser auch so isoliert gehandelt werden kann.
Aufbau der inverted Cup and Handle Formation
Das inverted Cup and Handle Muster ist das bärische Gegenstück zum regulären Pattern – die Formation deutet auf eine mögliche Trendumkehr von einem Aufwärtstrend zu einem Abwärtstrend oder eine Fortsetzung eines bestehenden Abwärtstrends hin.
Inverted Cup (umgedrehte Tasse)
Statt einer Tasse bzw. U-Form entsteht hier im Chart eine umgekehrte U-Form – ähnlich einem auf dem Kopf stehenden Bogen, da auch hier ein zu steiler oder V-förmiger Verlauf die Aussagekraft des Musters verringern könnte. Diese Phase beginnt oft nach einer vorherigen Abwärtsbewegung, gefolgt von einer Erholungsphase, die dann allmählich wieder abverkauft wird. Die Kurse erreichen dabei ein Zwischenhoch, bevor sie erneut nach unten drehen. Visuell erinnert diese Phase an einen „Gipfel“, bei dem Käufer zunehmend an Stärke verlieren, während Verkäufer langsam wieder die Oberhand gewinnen.
Inverted Handle (umgedrehter Henkel)
Nach Abschluss der umgekehrten Tasse kommt es im Kurs zu einer kleinen, leicht steigenden Gegenbewegung – der umgekehrte Henkel. Er stellt eine letzte Verschnaufpause dar, bevor der nächste Abwärtsschub nach dem Einstiegspunkt erfolgt. Auch hier ist das Volumen (angezeigt durch einen Indikator) oft rückläufig – was eine Bestätigung dafür ist, dass Käufer zunehmend zurückhaltend agieren. Zudem ähnelt der Henkel vom Aufbau her auch dem Chartmuster einer Bärenflagge, weswegen dieser auch separat gehandelt werden kann.
Kurszielbestimmung beim Cup and Handle pattern
Um ein potenzielles Kursziel bzw. Gewinnziel aus dem Cup and Handle Pattern abzuleiten, wird in zwei Schritten vorgegangen (für das inverted Cup and Handle Pattern gilt dementsprechend dieselbe Vorgehensweise, nur in umgekehrter Art und Weise):
Zunächst wird, ähnlich wie bei vielen Chartformationen, die Tiefe des Cups der Formation bestimmt – also der vertikale Abstand zwischen dem Hochpunkt der Formation (Widerstand) und dem Tief des Cups. Diese Distanz zwischen Tief und Widerstand bildet die Grundlage für die Zielermittlung.
Anschließend wird diese gemessene Strecke ab dem Ausbruchspunkt – also dem Moment, in dem der Kurs den oberen Rand des Handles vom Pattern nach oben durchbricht – nach oben projiziert. Daraus ergibt sich ein technisch abgeleitetes Kursziel bzw. Gewinnziel.
Ein dynamischer Ausbruch aus dem Handle vom Pattern, idealerweise begleitet von einem deutlich erhöhten Volumen (angezeigt durch einen Indikator), gilt als besonders starkes Kaufsignal im Preis und dient als Bestätigung für das Muster im Rahmen vom Trading.
Cup and Handle Formation in der Praxis
Cup and Handle Formation
Um die nun besprochene Theorie der Chartmuster beim Trading in der Praxis beim Swing-Trading oder Daytrading anzuwenden, sind nachfolgend Beispiele zur (inverted) Cup and Handle Formation bzw. zu den Tassenformationen aufgeführt.
Für das Praxisbeispiel der bullischen Cup and Handle Formation betrachten wir den Chart vom Euro zum US-Dollar (EURUSD).
Der Kursverlauf formt zunächst einen sanften, abgerundeten Boden – die typische U-Form eines Cups bzw. Tasse im Rahmen der Chartformation. Diese Phase signalisiert eine allmähliche Marktberuhigung und Käufer, die schrittweise wieder in den Markt zurückkehren. Nach dem Rücklauf zum vorherigen Hoch bildet sich eine kurzfristige Konsolidierungsphase in Form einer Bullenflagge – der Henkel. Diese Phase ist durch eine leicht rückläufige Kursbewegung bei gleichzeitig geringerem Volumen gekennzeichnet. Sobald der Kurs die obere Begrenzung des Henkels nach oben durchbricht, kommt es ab dem Einstiegspunkt zu einem bullischen Impuls nach dem Ende des Musters. Das Kursziel wird dabei ermittelt, indem die Höhe des Cups (vom Tief bis zum oberen Widerstand) ab dem bullischen Ausbruchspunkt nach oben projiziert wird.
Inverted Cup and Handle Formation
Für das Praxisbeispiel der bärischen inverted Cup and Handle Formation betrachten wir ebenfalls den Chart vom Euro zum US-Dollar (EURUSD).
Der Markt erreicht ein Hoch und beginnt, in einer sanften, abgerundeten Bewegung nach unten zu drehen – optisch eine umgedrehte U-Form bzw Tasse. Diese Phase vom Muster deutet auf eine schleichende Schwäche im Markt hin. Nach der Bildung vom Tief der Tassenformation folgt eine kurze Gegenbewegung, die in Form einer Art Bärenflagge verläuft – der klassische “Henkel” in umgekehrter Richtung. Mit dem Durchbrechen nach unten unter die untere Begrenzung des Handles erfolgt der bärische Ausbruch am Ende vom Muster. Die Höhe der Formation (vom Hoch bis zum Tief des Cups bzw. der Tasse) wird nun nach unten ab dem Ausbruchspunkt (der auch den Einstiegspunkt darstellt) aus dem Henkel projiziert und dient zur Bestimmung des Kursziels des Musters. Auch hier zeigt sich, dass der Preis dieses Ziel anschließend sauber ansteuert.
Fazit zum Cup and Handle pattern
Die Chartformation Cup and Handle ist vor allem wegen ihrer vergleichsweise einfachen Erkennbarkeit und charakteristischem Muster mit Tasse und Henkel besonders beliebt bei der Chartanalyse im Rahmen vom Trading. Das Muster deutet dabei häufig auf eine Trendumkehr oder eine Fortsetzung im Preis hin. Dennoch sollte diese Formation von Tradern bei der Analyse niemals isoliert betrachtet werden. Um die Zuverlässigkeit der Signale (Kaufsignal/ Verkaufssignal) und somit auch die Trefferquote zu erhöhen, ist es für Trader empfehlenswert, die Formation immer im Rahmen der Marktstruktur und des Trends und/oder in Kombination mit anderen Trading-Indikatoren, wie gleitenden Durchschnitten (bspw. 200 Tage Linie), oder Kerzenformationen zu betrachten.
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Benjamin Rose
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